Fans des Chevy Camaro können sich freuen. Im März wurde in New York die neueste Version des Chevrolet Camaro ZL1 vorgestellt. Ende diesen Jahres soll das Coupé auf den Markt kommen, 2017 folgt das Cabriolet – allerdings zunächst nur in den USA. Ob und wann das neue ZL1-Modell auch in Europa im Angebot ist, steht noch in den Sternen.
“Camaro vs. Everybody” – “Camaro gegen Jedermann” – das ist die Marketing-Botschaft der jüngsten Entwicklung aus der Sportwagen-Reihe des US-Automobilisten. Weniger als “Einer gegen Alle” zielt der neue Camaro ZL1 allerdings wohl auf ganz bestimmte Wettbewerber. Denn die Konkurrenz in dieser Klasse ist überschaubar. Es dürften vor allem die Hellcat-Versionen des Dodge Challenger und Charger sein, mit denen es der neue Camaro ZL1 aufnehmen will.
Nicht nur reine Kraft
Dazu haben sich die Techniker und Entwickler von Chevrolet einiges einfallen lassen. Denn auch der Camaro ZL1 der sechsten Generation wird zwar von einem Kompressor-V8 mit 6,2 Liter Hubraum angetrieben, der beeindruckende 649 PS und 868 Newtonmeter Drehmoment leistet. Doch der vergleichbare Kompressor-V8 des neuesten Dodge-Challenger hat mit 717 PS und 881 Newtonmetern immer noch leicht die Nase vorn. Deshalb haben die “Väter” des 2017er Camaro ZL 1 bewusst nicht nur auf reine Kraft gesetzt, sondern auch auf ausgefeilte Technik und einige andere Tricks, um der Konkurrenz beizukommen.:
- der neue Camaro erhält eine Zehngang-Wandlerautomatik (alternativ ist auch ein Sechsgang-Schaltgetriebe im Angebot). Das Zehngang-Automatik soll nicht nur im Camaro, sondern bis 2018 in insgesamt acht Modellen des GM-Konzerns, zu dem auch Chevrolet gehört, eingesetzt werden. Opel gehört wohl allerdings nicht dazu;
- 285er- und 305er-Goodyear-Reifen auf 20-Zoll-Felgen sollen für noch bessere Bodenhaftung sorgen;
- 390er-Brembo-Bremsen sind für effizienteres Bremsen vorgesehen;
- und last but not least soll der Camaro ZL1 deutlich leichter als die Konkurrenz werden. Gegenüber seinem Vorgänger-Modell verliert er rund 90 Kilogramm Gewicht und wiegt damit rund eine Viertel Tonne weniger als der vergleichbare Dodge Challenger Hellcat. Es ist vor allem dieser Gewichtsvorteil, der die minimal geringere Leistungsstärke mehr als ausgleichen soll.
Fahreigenschaften – noch auf Vermutungen angewiesen
Zu den Fahreigenschaften hat Chevrolet bisher keine Daten veröffentlicht. Nimmt man die fünfte Generation des Camaro ZL 1 als Vergleichsmaßstab, darf man gespannt sein. Auch hier wurde bereits ein Kompressor-V8 mit 6,2 Liter Hubraum eingebaut. Damit schaffte es der Sportwagen in 3,8 Sekunden auf fast 100 Stundenkilometer, erreichte in der Spitze fast 300 km/h und bewältigte Viertelmeile-Rennen binnen 12 Sekunden. Gegenüber dem Hellcat fehlten ihm lediglich 25 km/h in der Geschwindigkeitsspitze und eine gute Sekunde auf der Beschleunigungsstrecke (Dragstrip). Das dürfte aufzuholen sein.
Änderungen auch im Design
Auch beim Design präsentiert sich der 2017er Camaro ZL1 in einem “aufgefrischten” Look – zumindest äußerlich. Er wirkt schnittiger und kantiger zugleich. Ein größerer Front Splitter mit “flow tie”-Kühlergrill, eine neugestaltete Haube mit Luftauslass, verbreiterte Kotflügel, die Seitenschweller und der markante Heckspoiler verleihen dem Kraftpaket ein Aussehen von kompakter Eleganz. Im Innenraum zeigt der Camaro dagegen weiter sein gewohntes Bild. Hier gab es nur einige wenige Änderungen im Detail.
Wer sich für Kraft und Geschwindigkeit beim Autofahren begeistert, der wird dem 2017er Chevy Camaro ZL1 entgegenfiebern – und mit größtem Interesse verfolgen, wie das Kräftemessen mit der Konkurrenz ausgeht.
Bild: © General Motors