In den vergangen Jahren wurden rund 130 Millionen Container p.a. über die Meere transportiert. Der Container-Transport prägt den weltweiten Güterverkehr über See. Von den beförderten Boxen gingen im Schnitt knapp 1.600 pro Jahr verloren, wenn man den Zeitraum 2008 bis 2016 zugrunde legt. Das sind 0,001 Prozent, ein verschwindend geringer Anteil.
Dabei ist die Zahl der Container-Verluste im Zeitablauf rückläufig. Das ergibt sich aus den Befragungen, die das World Shipping Council (WSC) in regelmäßigen Abständen unter seinen Mitgliedern durchführt. Das WSC repräsentiert etwa 90 Prozent der weltweiten Schiffskapazitäten für Container-Transporte. Die Ergebnisse der Befragung sind daher eine gute Grundlage, um die tatsächlichen Container-Verluste abzuschätzen.
Seltene Katastrophen mit großen Auswirkungen
Für den Verlust gibt es verschiedene Ursachen. Meist liegt eine unzureichende Sicherung der Ladung vor, Container gehen aber auch bei Stürmen und Unwettern verloren oder wenn das Schiff bei hohem Seegang zum Rollen gebracht wird. Nur sehr selten ist eine Havarie die Ursache. Bei den Zahlen, die das WSC jetzt bekannt gegeben hat, wurden die Ergebnisse der Mitglieder-Befragungen aus den Jahren 2011, 2014 und 2017 zugrunde gelegt. So ergab sich eine Zeitreihe über insgesamt neun Jahre von 2008 bis 2016.
Lässt man die Verluste durch “Katastrophen” wie Havarien außer Acht, gingen in den letzten drei Jahren durchschnittlich 612 Container p.a. über Bord, was eine äußerst niedrige Zahl ist und unter dem langjährigen Schnitt liegt. Rechnet man die Katastrophen hinzu, erhöht sich die durchschnittliche Verlustzahl auf 1.390 Container pro Jahr. Das zeigt, dass Verluste durch Havarien zwar selten vorkommen mögen, wenn ein solches Ereignis eintritt, wirkt sich das aber statistisch gravierend aus. Im Schnitt gehen fast zwei Drittel der Verluste auf das Konto von Schiffskatastrophen.
Das schwarze Jahr 2013
Das in dieser Hinsicht “schwärzeste” Jahr in diesem Zeitraum war 2013. Damals erreichten die Verluste mit 5.578 Containern einen “Spitzenwert”. 4.293 Container gingen dabei alleine durch die Havarie der “MOL Comfort” verloren, die bei stürmischem Wetter im Arabischen Meer vor der Küste Jemens auseinander brach und anschließend in Etappen sank. Die Ladung besaß einen Wert von rund 300 Millionen Dollar. Aber auch die “normalen” Container-Verluste waren 2013 mit 1.285 beträchtlich.
Auch wenn Einzelereignisse viel Aufmerksamkeit hervorrufen und Fragen aufwerfen – insgesamt beweisen die Zahlen, dass die Container-Schifffahrt eine sehr sichere Art des Transports ist. Das reale Verlust-Risiko ist minimal. Dass die Zahlen auf niedrigstem Niveau sogar rückläufig sind, ist nach Ansicht des WSC ein ermutigendes Zeichen.