Der Münchner Flughafen kann auf ein sehr gutes Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Dies machte Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Betreibergesellschaft Flughafen München GmbH (FMG) bei der Jahrespressekonferenz seines Unternehmens deutlich.
Passagiere und Fracht sorgen für gutes Geschäft
Der Umsatz der Flughafengesellschaft ist im vergangenen Jahr auf rund 1,2 Milliarden Euro gestiegen und hat damit den Vorjahreswert nochmals leicht übertroffen. Das Gesamtergebnis nach Steuern blieb mit 100 Millionen Euro unverändert positiv. Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – das sogenannte EBIDTA – nahm um zwei Prozent auf 475 Millionen Euro zu. Der Münchner Airport gehört damit zu den wenigen deutschen Flughäfen, die sich klar in der Gewinnzone bewegen.
Dieses gute Ergebnis ist sowohl der Entwicklung bei den Passagierzahlen als auch dem Frachtaufkommen zu verdanken. Die Zahl der Fluggäste stieg um rund drei Prozent auf 39,7 Millionen. Dieser Zuwachs ist dabei ausschließlich dem internationalen Flugverkehr zu verdanken, im Inland war die Entwicklung eher verhalten. Besonders dynamisch entwickelte sich der Interkontinentalverkehr mit einem Anstieg um sieben Prozent. 6,2 Millionen Passagiere entfielen auf diesen Bereich. Vor allem die neuen Langstreckenziele Houston, Mexico City und Miami bewirkten einen spürbaren Schub. Mit einem Plus von drei Prozent und über 24 Millionen Fluggästen verzeichnete auch der innereuropäische Flugverkehr einen guten Zuwachs.
Noch besser entwickelt hat sich das Frachtaufkommen. Mit etwas mehr als 291.000 Tonnen beförderter Luftfracht wurde ein neuer Rekordwert erzielt. Auch prozentual ist die Veränderung mit einem Plus von acht Prozent bemerkenswert. Zusammen mit der Luftpost wurden im vergangenen Jahr insgesamt 309.000 Fracht umgeschlagen. Die Luftfracht konnte damit ihre Bedeutung für das Geschäft der Flughafenbetreibers weiter ausbauen. Auch im Vergleich mit anderen deutschen Flughäfen weisen diese Zahlen auf die gute Behauptung Münchens im Wettbewerb hin. München liegt bei der Luftfracht deutschlandweit an vierter Position hinter den Airports in Frankfurt/Main, Leipzig und Köln/Bonn.
Weiterer Ausbau für langfristige Perspektiven
Ein leichtes Minus gab es dagegen bei den Flugbewegungen. Mit insgesamt 377.000 Starts und Landungen fanden insgesamt 1,4 Prozent weniger Flugbewegungen statt als 2013. Trotz dieses geringfügigen Rückgangs setzt der Flughafenbetreiber weiter auf Expansion. Für den wachsenden Passagierverkehr wird gemeinsam mit der Lufthansa ein neues Satellitengebäude errichtet, das zusätzliche Kapazitäten für 11 Millionen Passagiere bieten soll. Die Fertigstellung wird voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres erfolgen, der Regelbetieb soll spätestens zum Sommerflugplan 2016 aufgenommen werden.
Das zweite große strategische Projekt des Flughafens ist die dritte Start- und Landebahn. Hier sieht der Flughafenvorsitzende einen engen langfristigen Zusammenhang zwischen der Mobilität und der Wirtschaftskraft des Münchner Raums. Er weist dem weiteren Flughafenausbau dabei eine wichtige Rolle für die Ansiedlung weiterer Unternehmen und die Schaffung von Berufsperspektiven für die im Münchner Umfeld lebenden Menschen zu. In diesem Sinne wird das Projekt konsequent weiter verfolgt.